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Aus der Zeitschriftrecht 1/2016 | S. 14–29Es folgt Seite №14

Der Konsument als homo oeconomicus?

Ökonomische Theorie im Wirtschafts- und Konsumrecht

Der Beitrag untersucht die Entscheidungsfindung des Konsumenten auf dem Markt anhand der ökonomischen Konsumtheorie des homo oeconomicus. Der Fokus liegt nebst dieser prominenten Theorie auch auf alternativen wissenschaftlichen Theorien zum Konsumentenverhalten. Entsprechend werden auch rechtlich relevante Aspekte, welche sowohl wissenschaftlicher als auch praktischer Natur sind, behandelt, und es stellen sich u.a. folgende Fragen: Welche Auswirkungen hat die Annahme eines Menschenbilds gemäss der homo-oeconomicus-Theorie auf den Konsumentenschutz oder das Recht im Allgemeinen? Ist es angebracht, diese Theorie auch als Grundlage der entsprechenden Rechtssetzung anzuwenden, oder gibt es akkuratere Modelle, die dem menschlichen Verhalten näherkommen?

A. Begriffsgeschichte

I. Terminologische und ökonomische Definition

Die terminologische Definition des Begriffs Konsum leitet sich aus dem Lateinischen ab (lat. consumere) und bedeutet verbrauchen.1 Darunter versteht man allgemein das Verbrauchen oder Verzehren von Gütern.2 Die Soziologie, die Psychologie,3 die Ökonomie sowie auch die Rechtswissenschaft haben jeweils ihre eigene, detaillierte Definition…

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