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Aus der Zeitschriftrecht 3/2011 | S. 118–129Es folgt Seite №118

Weiterbildung und Arbeitsrecht1

Die technologische Entwicklung und der stete Wandel in der Wirtschaft verlangt, dass jeder Arbeitnehmer sich regelmässig weiterbildet. Andernfalls besteht die Gefahr, dass er nicht mit den Anforderungen des Arbeitsprozesses Schritt halten kann, aus dem Arbeitsprozess fällt und auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr konkurrenzfähig ist. Der Autor legt dar, in welchem Umfang der Arbeitnehmer Anspruch auf Weiterbildung hat und in welchem Ausmass die Arbeitgeberin diese Weiterbildung ihren Arbeitnehmern bieten und für welche Kosten sie aufkommen muss. Die Rechtsgrundlagen für diese Ansprüche sind je nach Wirtschaftszweig sehr unterschiedlich. Eine allgemeine Grundlage findet sich aber auch in der Fürsorgepflicht der Arbeitnehmerin. Zudem werden Vorschläge de lege ferenda vorgestellt, um die volkswirtschaftlich wünschbare Weiterbildung zu fördern.

I. Ausgangslage

1.1 Die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz – wie wohl in allen Europäischen Staaten – zeichnet sich durch eine Verschiebung des Arbeitsmarktes von wenig qualifizierten zu immer höher qualifizierten Arbeiten aus. Das ist auch einer der Gründe, warum die Schweiz ein Hochlohnland ist: Es gibt schlicht sehr viel mehr Arbeitsplätze, welche hohe Qualifikationen erfordern, als in…

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